Der neue Entwurf zum Verkehrskonzept ist zu kurz gedacht.

Die Freien Demokraten in Altenburg können dem Entwurf zum neuen Verkehrskonzept nicht viel abgewinnen. Gewiss ist eine Überarbeitung des aktuellen Konzepts notwendig. Wer die Stadt besucht, zum Einkaufen, als Tourist oder einfach als Ausflügler, der verirrt sich nicht selten in der Straßenführung. Die Bedürfnisse von Radfahrern werden kaum bis gar nicht berücksichtigt. So wird eine große Gefahrenquelle geschaffen. Und nicht zuletzt werden viele Autofahrer im Durchfahrts- aber auch im Zulieferverkehr vom zähen Verkehrsfluss frustriert und dadurch auch der Ausstoß von Abgasen unnötig in die Höhe getrieben. 

 

 Doch was die Stadtverwaltung als Konzept für Zukunft vorschlägt, ist in vielen Punkten zu kurz gedacht. Es löst nicht alle Probleme des städtischen Verkehrs nach besten Möglichkeiten und schafft zusätzliche Probleme, die Altenburg sowohl für Besucher als auch für Gewerbetreibende und Anwohner noch unattraktiver macht. Dabei stechen einige Probleme besonders hervor, die zur Ablehnung des Entwurfs führen:

 

 (1) Grundanliegen eines Verkehrskonzeptes muss es sein, den Verkehrsfluss reibungslos und im Einklang aller Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen. Die straßenbauliche Situation in Altenburg lässt es daher nicht sinnvoll erscheinen, überall zukünftig auf einen Zweirichtungsverkehr zu setzen. Die Lindenaustraße sollte Einbahnstraße bleiben. Die Parksituation der Straße, an der viele Ärzte und Ämter anliegen, würde sonst unnötig erschwert. Außerdem ist am Ende der Straße ohnehin kein Zweirichtungsverkehr möglich, weil die Zubringer nur einspurig sind. 

 

 (2) Altenburg braucht Gäste! Wer die Stadt besucht, um einzukaufen oder um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu besuchen, der will nicht fernab des Zentrums parken. Schon die stets leere Tiefgarage auf dem Rossplan zeigt, dass diese Idee fehlgeleitet ist! Die Parkplätze auf dem Marktplatz und den innenstädtischen Straßen müssen erhalten bleiben. Eher sollte man die Parkgebühren senken oder streichen, als noch mehr Hindernisse zu schaffen.

 

 (3) Viele ältere Mitbürger sind auf kurze Laufwege angewiesen. Sowohl die Ärzte der Lindenaustraße als auch die Geschäfte auf dem Markt, das Landratsamt, die Stadtverwaltung und viele andere Einrichtungen wären für Ältere noch weniger erreichbar. Gut verteilte und einrichtungsnahe Parkplätze sind Ausdruck bürgernaher statt abstrakter Planung.

 

 (4) Auch die Händler, die Handwerker und Zulieferer sollten ihren Arbeiten ungehindert nachgehen können. Der nun vorgelegte Entwurf verringert und hemmt den Verkehrsfluss gezielt und absichtlich. Das Verkehrskonzept muss gewerbetreibenden, Handwerkern und Anliegern das Arbeiten erleichtern, statt es zu erschweren. Das erzeugt Frust bei den Autofahrern und den Menschen, die arbeitsbedingt kurz- oder langzeitig auf Park- und Haltemöglichkeiten angewiesen sind.

 

 Von vielen Seiten kam bereits Kritik am Entwurf zum neuen Verkehrskonzept. Eine Überarbeitung wie jetzt angekündigt scheint dringend geboten. Man sollte sich fragen, welche Planungsvorgaben die Stadtverwaltung der ausführenden Firma gemacht hat. Nun muss es aber darum gehen, zwei Dinge in Einklang zu bringen: die Notwendigkeit eines modernen und erneuerten Verkehrskonzeptes und die Bedürfnisse der Altenburger. Wir als Freie Demokraten beteiligen uns gerne an diesem Prozess, wenn dadurch die Verkehrssituation in unserer Stadt besser für alle Beteiligten wird.