Wald sollte vor Windkraft gehen!
Die linke Infrastruktur- und die grüne Energieministerin haben nun neuerlich ihre Ausbauziele für die Windkraft in Thüringen bestärkt. Das jüngste gerichtliche Urteil, dass eine pauschale Absage an Windkraft im Wald aus formalen (nicht aus inhaltlichen!) Gründen abgelehnt hat, wird als Anlass genommen, den Vorstoß erneut zu wagen. Als Freie Demokraten können wir darauf nur eins antworten: Der Erhalt des Waldes sollte vor dem Ausbau der Windkraft stehen!
Es kann nur verwundern, dass ausgerechnet Grüne den Schutz des Waldes nicht voranstellen. Ein Baum ist immer noch die beste Möglichkeit, unser Klima zu schützen. Er bindet CO2, verhindert die Erosion unserer Böden, stabilisiert den Wasserhaushalt und trägt damit zum Schutz von Grund- und Oberflächenwasser bei. In der Landesregierung aber scheint ideologische Politik vor Logik und Vernunft zu gehen, sodass der Fetisch des Ausbaus der Windkraft dem Schluss der Vernunft vorgezogen wird.
Nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes ist ein Baum einem Windrad vorzuziehen. Gerade der Thüringer Wald ist auch ein Kulturgut besonderer Güte. Die Zerstörung des Waldes durch Trockenheit und den darauffolgenden Schädlingsbefall sollte nicht Anlass sein, diesen Zustand zu akzeptieren, sondern Grund genug, Wege zu finden zum Aufbau eines resilienten Waldes der Zukunft. Gleiches gilt auch für andere Teile Thüringens: der Wald ist ein schützenswertes Kulturgut, kein Bauland!
Die Ausbauziele des Bundes bei der Windkraft hin oder her sollte eine thüringer Regierung die Zukunft unseres Bundeslandes im Blick haben. Wir Freie Demokraten schlagen hier einen anderen Weg vor: Die Aufforstung unseres Waldes sollte Vorrang haben. Verlorene Flächen müssen gemäß neuen Erkenntnissen zukunftsorientiert wieder bepflanzt werden. Hier können sowohl andere Arten als auch insbesondere die Abkehr von monokultureller Bebauung des Waldes ein sinnvoller Ansatz sein. Außerdem sollten abgestorbene Flächen nicht als Bauland betrachtet, sondern zusätzliche Fläche bepflanzt werden. Das wäre ein sinnvoller Beitrag zum Umwelt- und Klima- und nicht zuletzt zum Artenschutz.
Marco Thiele
Kreisvorsitzender